Am guten Alten – in Treue halten!
Diese Aufforderung hat im Siegerland stets Anklang gefunden. Wie sollte man es auch anders erklären, wenn sich hier in den letzten Jahren immer neue Heimatvereine bilden, die es sich zur Aufgabe machen, Gepflogenheiten der Vorfahren nicht in Vergessenheit geraten lassen. Gewiss hat sich im Laufe eines halben Jahrhunderts in allen Bereichen eine Wandlung vollzogen, wie man sie vorher kaum für möglich gehalten hätte. Zwar wird in geringem Maße noch Haubergswirtschaft betrieben, doch gehören das Schälen der Eichenlohe, das „Brase“-Hacken und -Brennen, das Kornsicheln in den Haubergschlägen längst der Vergangenheit an. Das Dreschen in den Scheunen, das Kartoffelhacken mit dem Karst, Spinnen und Flachsbrechen, die Pflege der Wiesen und Wassergräben, das Brotbacken in den Gemeinde- oder Genossenschaftsbackhäusern, die Viehude mit dem Hirten und dessen herbstliche Hausschlachtungen, das Fahren mit Kuh- und Ochsengespannen sind nur noch in seltenen Fällen üblich. Dass die Heimatfreunde in vielen Ortschaften nicht alles in Vergessenheit geraten lassen wollen, beweisen sie gerade in jüngster Zeit durch das Wiederherrichten von Backhäusern, in denen mindestens einmal im Jahr anlässlich eines „Backesfestes“ nach überlieferter Art das echte Siegerländer Roggenbrot gebacken wird. Die Frauen von heute haben die Arbeit am Backtrog, das Umgehen mit Sauerteig und das Formen der Brotlaibe noch nicht verlernt. Auch der vorliegende Band, der eine Ergänzung des ein Jahr vorher erschienenen Siegerländer Heimatbuches darstellt, soll die Erinnerung an alte Sitten und Gebräuche wachhalten und zur Stärkung der Heimatliebe beitragen.

Autor: –
Hardcover mit farbigem Schutzumschlag: 256 Seiten
Verlag: Vorländer GmbH & Co. KG; Erscheinungsjahr: 1988
Sprache: Deutsch
Größe und/oder Gewicht: 21,5 x 2,5 x 30,3 cm / 1.170 g
Farbe: überwiegend schwarz-weiß, vereinzelt farbig